Es gibt viele Wege, wie Geld den Weg in unser Leben findet. Hierbei handelt es sich um Geld, welches Sie ja eigentlich gar nicht benötigen. Warum also nicht mal etwas verrücktes damit tun, und es einfach verschenken? Verschenken Sie doch mal einen 10-Euro-Schein an einen Ihrer Freunde. Einfach so. Ohne einen bestimmten Grund. Wenn Sie Ihren Freund / Ihre Freundin das nächste Mal sehen, holen Sie den Geldbeutel aus der Hosentasche, ziehen einen 10-Euro-Schein hervor und überreichen ihn mit den Worten: "Darf ich Dir 10,- Euro schenken?"
Natürlich werden Sie nun einen sehr verwunderten Blick ernten. Soll das ein Witz sein? Oder kommt der Schein frisch aus dem Farbdrucker und Sie wollen die Reaktion testen? Wo ist der Haken? Schließlich hat doch niemand einfach so Geld zu verschenken?!?
Doch dann erklären Sie: "Das hier ist ein ganz besonderer Geldschein. Ich habe ihn selber geschenkt bekommen und möchte ihn gerne an Dich weiter verschenken. Du kannst damit machen, was Du willst. Du könntest Dir zum Beispiel etwas schönes davon kaufen. Doch viel mehr Freude macht es, ihn einfach weiter zu verschenken. Schließlich hast Du mit diesem Geld nicht gerechnet, also wird es Dir auch nicht fehlen, wenn du es an jemand anderen verschenkst. So, wie ich es gerade getan habe. Ich hätte mir natürlich etwas davon kaufen können. Aber dein Gesicht zu sehen, als ich dir einfach so diese 10,- Euro geschenkt habe, war viel mehr wert als das, was ich mir davon hätte kaufen können!"
Was sich zunächst wie ein Partygag anhört, hat durchaus einen tieferen Sinn. Denn wenn Sie diese 10,- Euro verschenken, werden Sie reicher. Zwar nicht unbedingt materiell, sondern als Persönlichkeit. Wer schenkt, erhält als Gegenwert ein gutes Gefühl und Dankbarkeit vom Beschenkten. Zudem zeigen Sie Ihrem Unterbewusstsein damit, dass Sie Geld im Überfluss haben - auch wenn Ihr Bankkonto eine andere Sprache spricht. Sie haben mehr, als Sie brauchen. Denn sonst könnten Sie es ja nicht verschenken.
Letzten Endes war es Ihre Entscheidung, das Geld weiter zu verschenken. Niemand hat Sie dazu gezwungen. Sie hätten sich auch etwas davon kaufen können. Genauso, wie Sie dem Beschenkten keine Auflagen machen sollten, was er mit dem Geld zu tun hat. Sie sollen ihm den Sinn der "Kette des Verschenkens" erklären und dass es für ihn wertvoller sein kann, das Geld - welches er ja gar nicht vermisst, da er es vor 5 Minuten auch noch nicht besessen hat - einfach weiter verschenkt, anstatt sich davon 'ne Kiste Bier oder andere Konsumartikel zu kaufen. Die Freude an diesen alltäglichen Konsumartikeln ist nur von kurzer Dauer. Die Überraschung, die ein völlig unerwartetes Geschenk hervor ruft, werden Sie hingegen Ihr Leben lang nicht wieder vergessen.
Übrigens: Wenn Sie gut mit fremden Leuten reden können, versuchen Sie ruhig einmal, einem Fremden auf der Straße das Geld zu schenken. Während ein Überraschungsgeschenk von einem Freund schon sehr ungewöhnlich ist, ist ein Überraschungsgeschenk von einem völlig Fremden der absolute Hammer. Wichtig ist jedoch, dass Sie den Sinn hinter dieser Aktion erklären können. Wenn Sie einem Passanten auf der Straße wortkarg die 10,- Euro in die Hand drücken, haben Sie zwar auch etwas für Ihr Unterbewusstsein getan, und auch der Fremde wird sich über das Geld freuen, doch die "Kette des Verschenkens" wird damit kaum aufrecht erhalten, wenn Sie dem Fremden nicht den Sinn dahinter erklären können.
Und was ist, wenn der Beschenkte das Geld nicht weiter verschenkt, sondern sich etwas davon kauft? Egal ... Wenn Sie sich dann ärgern, dass er die "Kette des Verschenkens" unterbrochen hat, haben Sie noch nicht verstanden, dass das Verschenken nur dann Sinn macht, wenn man es freiwillig tut, und nicht, weil es einem vom Gebenden "zur Auflage" gemacht wurde. In diesem Fall sollten Sie sich einfach freuen, dass sich der Beschenkte etwas schönes von "Ihrem" Geld gegönnt hat. Da es sich dabei um Geld gehandelt hat, welches normalerweise gar nicht in Ihr Leben gekommen wäre, ist es auch nicht weiter schlimm, wenn es vom Beschenkten für irgendeinen Quatsch ausgegeben wird. Und wenn das nächste Mal überraschend Geld in Ihr Leben kommt, mit dem Sie nicht gerechnet hätten, beginnen Sie die "Kette des Verschenkens" einfach erneut. Wie gesagt, darf jede Person nur einmal beschenkt werden, sonst ist die Magie des Moments vorbei und Sie würden sich zu Recht ausgenutzt vorkommen, nach dem Motto: "Ich weiß zwar nicht, warum Du mir laufend Geld gibst, aber ich find's geil .... kannst Du ruhig noch öfter machen ...."
Wer es sich zur Angewohnheit macht, unerwartet erhaltenes Geld möglichst schnell weiter zu verschenken, der wird viele unvergessliche Momente erleben, an die er sich auch nach vielen Jahren noch erinnern wird. Und wer es mit dem Schenken ernst meint, der mag vielleicht hoffen, dass der Beschenkte diese Idee weiter führt, doch wenn er es nicht tut, sollte man sich nicht darüber ärgern. Denn dann wäre es kein ehrliches Geschenk, sondern lediglich ein "Deal" mit einem Stück Baumwoll-Papier, auf dem die Zahl 10 aufgedruckt wurde...
(mr)