Warum steckt Bio-Obst in Plastik?

Nachdem ich es dann zu Hause ausgepackt habe, landet das alles im Gelben Sack. So haben wir Ökos also auch noch ein gutes Gewissen, denn die Verpackung wird ja recycled - und das ist schließlich umweltfreundlich. Vermutlich ist dies der Grund, warum die Hersteller extra für uns Ökos das ganze Bio-Sortiment in Plastik verpacken, während die mit Gift verseuchte Nahrung lose verkauft wird.

Vielleicht kommt unser Körper mit so viel Natur aber auch gar nicht mehr zurecht - und so ist die Plastikverpackung mit ihren diversen Giftstoffen, die nachweislich in Lebensmittel übergehen können, eine Fürsorge der Hersteller uns gegenüber, damit wir nicht an "Natur pur" zugrunde gehen. Schließlich sind die Ökos ja meist auch noch die letzte kleine Randgruppe, die ihre Getränke in Mehrwegflaschen aus Glas kaufen. Man muss diese Leute vor sich selber schützen, sonst sterben sie am Ende noch gesund!

Und auch, was diese Ökos an Verpackungsmüll einsparen, muss man ja irgendwie kompensieren. Was liegt da näher, als deren Lieblingsprodukte in möglichst viel Plastik zu verpacken? Nicht nur, dass die Äpfel in einer Plastiktüte verschweißt werden, nein, sie müssen auch noch in einer Plastikschale liegen ... idealerweise immer mit den angefaulten Stellen nach unten, damit man sie nicht sieht und wieder etwas für das gute Gewissen tun kann. Denn so ein Apfel im Komposteimer ist biologisch betrachtet schließlich wertvoller, als ein gegessener Apfel, der am Ende in der Kläranlage landet und im Klärschlamm zusammen mit diversen Medikamentenrückständen aufwändig auf einer Sondermülldeponie "endgelagert" werden muss.

Und durch den unnötigen Neukauf werden die armen Bio-Bauern am Leben gehalten. Das ist wohl auch der Grund, dass man immer nur Großpackungen kaufen kann. Was man nicht rechtzeitig essen kann, wird halt weggeworfen und später neu gekauft. Muss man dann wohl als Spende für eine bessere Welt betrachten, sonst würden die Bio-Bauern zu wenig verkaufen und das Bio-Obst würde NOCH teurer.